Skizze 1942 – 1943
Stalag XI C/311 – Kriegsgefangenenlager
Bergen-Belsen der Wehrmacht
(1) Vorlager
(2)
Kriegsgefangenenlager
In diesem Bereich trafen 1941 etwa 20.000 sowjetische
Kriegsgefangene ein, die unter freiem Himmel leben mussten.
(3)
Kriegsgefangenenlazarett
(4) Weg zum
Kriegsgefangenenfriedhof
Skizze September 1944
Konzentrationslager und
Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen
(1) Sternlager
Im Sternlager waren
etwa 4.000 für den Austausch vorgesehene jüdische KZ-Häftlinge
untergebracht. Unter ihnen bildeten die Niederländer die größte Gruppe.
„Sternlager" bedeutete, dass die Häftlinge hier ihre Zivilkleidung mit dem
„Judenstern" tragen mussten. Männer und Frauen waren getrennt untergebracht,
die Familien durften aber tagsüber zusammenkommen. Es bestand Arbeitszwang.
(2) Neutralenlager
Im Neutralenlager
lebten mehrere hundert Juden mit der Staatsangehörigkeit neutraler Länder.
Hier herrschten – im Vergleich zu den anderen Teillagern in Bergen-Belsen –
bis März 1945 einigermaßen erträgliche Zustände; die Häftlinge wurden nicht
zu den Arbeitskommandos eingeteilt.
(3) Sonderlager und (4)
Ungarnlager
In
das Sonderlager waren Mitte 1943 mehrere tausend polnische Juden deportiert
worden. Sie verfügten zumeist über provisorische Papiere südamerikanischer
Staaten. Auch diese Häftlinge wurden nicht zu den Arbeitskommandos
eingeteilt und wegen ihrer Kenntnis der von der SS in Polen verübten Gräuel
streng isoliert. Bis Mitte 1944 wurden die meisten nach Auschwitz deportiert
und dort ermordet. Nur etwa 350 Personen blieben zurück.
Das Ungarnlager wurde im Juli 1944
für 1.683 ungarische Juden eingerichtet, über deren Freikauf gegen Geld und
Waren Himmler mit ausländischen jüdischen Organisationen verhandelte. Die
Ungarn trugen Zivilkleidung mit dem „Judenstern".
Für sie bestand kein Arbeitszwang.
(5) Häftlingslager
Das
Häftlingslager bestand von Anfang an. Es diente zunächst der Unterbringung
eines Baukommandos von etwa 500 Häftlingen, die die SS aus den
Konzentrationslagern Buchenwald, Wewelsburg und Natzweiler nach
Bergen-Belsen gebracht hatte.
Ab März 1944 wurden in
diesen Lagerteil kranke und nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge aus anderen
Konzentrationslagern eingeliefert. Sie vegetierten unter unerträglichen
Bedingungen. Sträflingskleidung, harte Arbeit bis zur völligen Erschöpfung,
Misshandlungen durch SS und Kapos, unzureichende medizinische Betreuung und
hohe Sterblichkeit kennzeichneten die Zustände im Häftlingslager.
(6) Zeltlager
Anfang August 1944
wurde ein Zeltlager aufgebaut. Es diente zunächst als Durchgangslager für
zahlreiche aus Polen kommende Frauentransporte. Ende Oktober/Anfang November
1944 wurden hier etwa 8.000 evakuierte Frauen aus dem Konzentrationslager
Auschwitz-Birkenau untergebracht. Nachdem ein Sturm die Zelte völlig
zerstört hatte, pferchte man die Häftlinge in bereits überfüllte andere
Baracken.
(7) u. (8)
Kriegsgefangenenlazarett,
Zweiglager Bergen-Belsen des Stalag XI B Fallingbostel
Von
Anfang an gab es im Stalag Bergen-Belsen ein Lazarett, das in den Baracken
des ehemaligen Arbeitslagers eingerichtet war. Mit 1.200 Betten diente es
als ein zentrales Lazarett für sowjetische Kriegsgefangene im Wehrkreis XI.
Die häufigsten Krankheiten waren Tuberkulose, Fleckfieber, Hungerödeme und
Verletzungen. Nach der Auflösung des Lazaretts im Januar 1945 wurde hier das
„große Frauenlager“ eingerichtet.
(9) SS-Kleidermagazin
Das SS-Kleidermagazin bestand bis Oktober 1944.
Danach wurde dieser Lagerteil als „kleines Frauenlager" benutzt.
Skizze Februar 1945
Konzentrationslager Bergen-Belsen
(1) Häftlingslager II
Aus frontnahen
Konzentrationslagern wurden ab Herbst 1944 immer mehr Häftlinge nach
Bergen-Belsen evakuiert. Das überfüllte Häftlingslager I reichte für die
Unterbringung der männlichen Evakuierungshäftlinge nicht mehr aus. Zur
Erweiterung wurde das Häftlingslager II eingerichtet.
(1a) Sternlager
Im Sternlager waren
etwa 4.000 für den Austausch vorgesehene jüdische KZ-Häftlinge
untergebracht. Unter ihnen bildeten die Niederländer die größte Gruppe.
„Sternlager" bedeutete, dass die Häftlinge hier ihre Zivilkleidung mit dem
„Judenstern" tragen mussten. Männer und Frauen waren getrennt untergebracht,
die Familien durften aber tagsüber zusammenkommen. Es bestand Arbeitszwang.
(2) Neutralenlager
Im
Neutralenlager lebten mehrere hundert Juden mit der Staatsangehörigkeit
neutraler Länder. Hier herrschten – im Vergleich zu den anderen Teillagern
in Bergen-Belsen – bis März 1945 einigermaßen erträgliche Zustände; die
Häftlinge wurden nicht zu den Arbeitskommandos eingeteilt.
(3) Isolierbaracke
Teil
des Häftlingslagers II war die Isolierbaracke, in der Typhuskranke
untergebracht waren.
(4) Sonderlager und
Ungarnlager
In
das Sonderlager waren Mitte 1943 mehrere tausend polnische Juden deportiert
worden. Sie verfügten zumeist über provisorische Papiere südamerikanischer
Staaten. Auch diese Häftlinge wurden nicht zu den Arbeitskommandos
eingeteilt und wegen ihrer Kenntnis der von der SS in Polen verübten Gräuel
streng isoliert. Bis Mitte 1944 wurden die meisten nach Auschwitz deportiert
und dort ermordet. Nur etwa 350 Personen blieben zurück.
Das Ungarnlager wurde im Juli 1944
für 1.683 ungarische Juden eingerichtet, über deren Freikauf gegen Geld und
Waren Himmler mit ausländischen jüdischen Organisationen verhandelte. Die
Ungarn trugen Zivilkleidung mit dem „Judenstern".
Für sie bestand kein Arbeitszwang.
(5) Häftlingslager I
Das
Häftlingslager bestand von Anfang an. Es diente zunächst der Unterbringung
eines Baukommandos von etwa 500 Häftlingen, die die SS aus den
Konzentrationslagern Buchenwald, Wewelsburg und Natzweiler nach
Bergen-Belsen gebracht hatte.
Ab März 1944 wurden in
diesen Lagerteil kranke und nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge aus anderen
Konzentrationslagern eingeliefert. Sie vegetierten unter unerträglichen
Bedingungen. Sträflingskleidung, harte Arbeit bis zur völligen Erschöpfung,
Misshandlungen durch SS und Kapos, unzureichende medizinische Betreuung und
hohe Sterblichkeit kennzeichneten die Zustände im Häftlingslager.
(6) Großes Frauenlager
Zur
Unterbringung der zunehmenden Evakuierungstransporte aus frontnahen
Konzentrationslagern wurde im Januar 1945 das frühere
Kriegsgefangenenlazarett in das Konzentrationslager Bergen-Belsen
einbezogen. Hier wurde das Grosse Frauenlager eingerichtet.
(7)
Kleines Frauenlager
Im Kleinen Frauenlager waren seit August 1944 Frauen
untergebracht, die zumeist aus dem KZ Auschwitz nach Bergen-Belsen
deportiert worden waren.
Lageplan
Gedenkstätte Bergen-Belsen
Mahnmale und Einrichtungen
(nach 1945 erbaut)
(1) Jüdisches Mahnmal

(2) Obelisk und
Inschriftenwand

(3) Holzkreuz

(4) Sowjetisches
Mahnmahl auf dem Kriegsgefangenenfriedhof

(5) Deutscher
Gedenkstein auf dem Kriegsgefangenenfriedhof

Zentrale
Punkte des ehemaligen Lagers
(A) Ehemalige
Lagergrenze

(B) Ehemaliger
Appellplatz

(C) Verlauf der
ehemaligen Lagerstraße

(D) Ehemaliger Standort
des Krematoriums
(E) Freigelegtes
Löschwasserbecken

(F) Freigelegte
Barackenfundamente

Quelle: Gedenkstätte
Bergen-Belsen, Kurzinformation
Fotos: Andreas Jäger, Mitarbeiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen als
freiwilliger Gedenkdiener aus Österreich |